30 September 2009

The Atlantic Tour III: Lisboa

Nachdem wir nicht mehr besonders viel Zeit hatten, bevor wir unseren Mietwagen zurück geben mussten (den wir zuvor nochmal bei Núñez in Vigo verlängert hatten), verzichteten wir auf einen Besuch in Coimbra und übernachteten in Santa Maria da Feira, einem kleinen Ort mit einer coolen Burg. Dies wussten wir allerdings war nicht, als wir uns dort eine Bleibe für die Nacht suchten, denn wir hielten eher wegen unseres leeren Tanks...



Ein Stopp, der sich jedenfalls wegen dieses Juwels ausgezahlt hat. Allerdings hat uns die Nacht in dem kleinsten Ort auf unserer Route auch die teuerste Hotelnacht beschert.
Auf dem Weg nach Lissabon wussten wir jedoch noch nicht, was uns noch erwarten würde...

Je mehr wir uns auf der Autobahn dem Dunstkreis von Lissabon näherten, desto reger wurde das Verkehrsaufkommen. Zum Glück hatten wir uns vor der Abfahrt noch eine große Straßenkarte für die gesamte Iberische Halbinsel gekauft. Deswegen, und nachdem man uns riet, außerhalb von Lissabon eine Übernachtungsmöglichkeit zu suchen, umschifften wir die Hauptstadt und fuhren westwärts Richtung Estoril und Cascais. Was auf der Karte wie kleine Orte relativ weit auseinander aussieht, entpuppte sich als quasi einziger Nobeltourivorort von Lissabon.



Da es jedoch bereits Nacht wurde, suchten wir trotzdem in Cascais weiter bis wir schließlich ein Hostal, das direkt über einem Irish Pub war. Egal, wir wollten einfach nur noch das Auto abstellen und schlafen und dabei nicht ein Vermögen ausgeben und uns nebenbei unter all den schickimicki-Touristen deplatziert fühlen. Leider hatte der Besitzer des Hostals, ein sehr netter Brasilianer, keine Zimmer mehr frei. Als wir jedoch sagten, wir seien aus Österreich, erzählte er uns, dass er mal im Tiroler Oberland gearbeitet hat und meinte, er habe eine Bekannte, die privat Zimmer vermietet. Bei dieser netten Dame blieben wir denn auch zwei Tage.
Das Auto stellten wir auf dem Parkplatz beim Bahnhof ab und mit dem Regionalzug gings am nächsten Tag innerhalb 20 Minuten von Cascais nach Lissabon.

Lissabon wurde ja bekanntlich auf sieben Hügeln erbaut und so kamen wir mal wieder in den Genuss des Bergwanderns. Witzig, zu Hause in den Alpen gehe ich niemals so viel bergauf. Naja, man könnte ja auch eine der charmanten Straßenbahnen nehmen...



Wir erkundeten also zu Fuß Lissabons Altstadt, denn zu Fuß sieht man ja viel mehr - und es kostet auch nichts. Am Nachmittag machten wir einen Ausflug zum Expo-Gelände, da Stefan gerne das Oceanario besuchen wollte. Währenddessen machte ich mit Lea, einer Bekannten aus dem Facebook, die ich spontan traf, einen Spaziergang über das Gelände...



Am nächsten Tag hieß es dann auch schon, Abschied zu nehmen von Portugal und vom Atlantik. Doch zuvor begaben wir uns noch einmal in den Höllenschlund, Boca do Inferno.



Und da Sonntag war, konnten wir aus dem gebührenpflichtigen Parkgelände ohne zu bezahlen raus fahren, da der Schranken geöffnet und der Schalter nicht besetzt war.

23 September 2009

The Atlantic Tour II: Portugal Nord

Mein erster Eindruck von Portugal stammt aus einem Einkaufszentrum und ging davon aus, dass in Portugal ohnehin jeder spanisch verstehen würde - nur halt wir verstanden die Portugiesen nicht.
Beides sollte sich als nicht ganz richtig herausstellen.

Unsere erste Station hieß Viana do Castelo, das ein hübscher Küstenort im Norden Portugals ist. Seine größte Sehenswürdigkeit ist neben der Altstadt mit einigen erhwürdigen Gemäuern die Wallfahrtskirch auf dem Monte Santa Luzia:



Etwas weiter südlich liegt Porto/Oporto, das natürlich für seinen Portwein bekannt ist. Neuerdings rühmt es sich auch des Titels eines Austragungsortes des Red Bull Air Races. Leider oder zum Glück sind wir dafür aber ein paar Tage zu früh dran gewesen.

Porto ist eine lebendige etwas größere Stadt, die ähnlich auf Hügeln am Meer gebaut wurde wie Lissabon. Dementsprechend gestaltet sich eine Wanderung durch diese Stadt als kleiner Gipfelsturm, der unbedingt geeignetes Schuhwerk erfordert. Ich kann dieses Mal stolz von mir behaupten, mir keine Schuhe gekauft zu haben, sondern den ganzen Urlaub über in meinen Flip-Flops rum gelaufen bin.

Das Sehenswerteste an Porto ist, wenn das Meer und der Fluss, der ja in es mündet zusammentreffen und einen derartigen Nebel erzeugen, dass man selbst die Autobahnbrücke und den Hafen nicht erkennen kann, selbst wenn man wenige Meter davon entfernt steht. Dieser Effekt entsteht, weil das warme Wasser des Flusses und das kalte des Meeres aufeinander treffen. Sehr mystisch und sehr gewaltig!
Apropos mystisch: in der Gegend um Oporto und auch in Baiona gibt es ein paar Orte, die Gondomar heißen - das wären doch ideale Schauplätze für Szenen aus Herr der Ringe...

Sehenswert war außerdem - für Aquarianer wie Stefan und auch für Kinder und alle anderen - das Oceanarium "Sea Life".



Gleich gegenüber des Ozeanariums befindet sich das Castelo do Queijo, ein Kastell an der Mündung des Flusses Douro, auf dessen Mauern man einen gewaltigen Blick auf die anrollende Brandung genießt. Ein Picknick an dieser Stelle ist nichts für einen flauen Magen...





Alle Fotos dieses Trips wie immer unter "Meine Fotos" oder direkt hier:

The Atlantic tour

14 September 2009

The Atlantic Tour I: Galicia

Viatores sumus quod Patres nostres margine viae sepulti sunt.
(Viator - Corvus Corax)

Lange schon habe ich mich auf diesen Urlaub gefreut. Endlich wieder das Meer sehen, und dann noch dazu die sonnige Seite des Atlantiks...
Leider begann dieser Trip mit einigen kleineren Schwierigkeiten. Drei Tage vor dem eigentlichen Abflugtermin stellte die nunmehr insolvente Fluggesellschaft SkyEurope, mit der wir nach Lissabon fliegen wollten, den Flugverkehr ein. Zum Glueck waren aber noch Plaetze in einer Iberia-Maschine ab Muenchen zu haben und so flogen wir kurzerhand nach Madrid.
Von dort nahmen wir uns ein Leihauto und machten uns nach einem kurzen Boxenstopp in Salamanca nach Galicien auf.

Da wir sehr spaet ankamen, nahmen wir ein Zimmer in Baiona und gingen zu Bett um fit zu sein fuer den folgenden Tag.



Unser erster Ausflug fuehrte uns mit der Faehre auf die Islas de Cíes, die in der Ría de Vigo liegen. Die Islas bestehen aus zwei Inseln, die unter Naturschutz stehen und wunderschoen sind.
Das Wasser ist glasklar, die Sandstraende sind wunderbar...



...und der Wanderweg hinauf zum Leuchtturm lohnt sich sehr. Von oben geniesst man einen grandiosen Blick auf die Inseln, die Bucht und den offenen Ozean.





Nach einigen Stunden des Inselentdeckens ging es dann wieder zurueck nach Vigo, wo ich entsetzt feststellen musste, dass ich (schon wieder) einen partiellen Sonnenbrand ausgefasst hatte. Zum Trost gingen wir zum besten indischen Restaurant in
Vigo, was mich durchaus darueber hinweg troestete... :) Baiona, das ein paar Kilometer suedwestlich von Vigo liegt, ist auch eine nette Hafenstadt - obwohl es irgendwie seltsam roch... - mit einer huebschen Festung.



Ueberhaupt gibt es in dieser Gegend jede Menge netter Orte am Meer oder auch in den Huegeln im Landesinneren. Und sehr viele dieser Orte, wie wir spaeter noch sehen werden, verfuegen ueber eine Festung.

Weiter suedlich in A Guarda, an der Grenze zu Portugal, befindet sich eine sehr bekannte Ausgrabungsstaette eines keltischen Dorfes namens Sta. Tegra/Sta. Tecla (die Namen sind sehr oft auf galicisch und kastilisch angeschrieben und manchmal findet man auch nur eines von beiden und ist sich nicht sicher, ob man ueberhaupt richtig ist...).



Von dort oben hat man ausserdem einen tollen Ausblick auf das Miño-Tal, auf dessen anderen Seite Portugal liegt.



Doch das ist eine andere Geschichte...