30 September 2008

Balkan I: Istrien und Zagreb

Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von Ingrids Reisen!
Dieses Mal führt uns der Weg quer über den Balkan, wobei ich die Regionen Istrien (Kroatien), Serbien und Sarajevo (Bosnien-Herzegowina) näher besprechen möchte.
Ausgangspunkt unserer Reise ist wie so oft Innsbruck und als Beförderungsmittel kam diesmal ein Doppeldeckerbus der Firma Dragan Reisen zum Einsatz.

Um mit dem Bus eine Strecke dieser Größenordnung durchzuführen, ohne dass der ganze Tag drauf geht, muss man klarerweise früh genug (7 Uhr morgens) aufbrechen. Nach einer etwa 13stündigen Fahrt, die man großteils mit Schlafen bzw. Karten spielen verbringt, erreicht man über Slowenien die istrische Halbinsel - und ist gleich mal verzaubert von dessen mediterranem Charme. Man merkt, dass dieser Teil erstens geografisch sehr nahe an Italien ist und zweitens einige Jahrhunderte zu Venedig gehörte.

Wir bezogen gleich nach der Ankunft unsere Zimmer in einem ehemaligen Militär-Hotel, gleich gegenüber dem Frachthafen. Abends erkundeten wir die Stadt, die über zahlreiche römische Ruinen inklusive einer Arena verfügt. Praktischerweise war es möglich, abends noch ein wenig zu shoppen und gemütlich durch die verwinkelten Straßen von Pula zu bummeln.

Am nächsten Tag stand der erste Programmpunkt an. Nachdem wir ja hier waren im Rahmen eines Seminars auf der Europäischen Ethnologie zum Thema "Migration und Transnationalität", war es uns ein Anliegen, die Orte kennen zu lernen, von denen besonders viele Migranten aus ökonomischen und politischen Gründen ausgingen und mit Rückkehrern zu sprechen. Wir besuchten deshalb zwei kleinere Orte im Inneren Istriens, von denen im Laufe der Zeit mehr als die Hälfte ausgewandert waren.

Allerdings ist Istrien mit seinen hübschen Küstenorten auch ein idealer Ort zum Urlaub machen und folglich sehr touristisch. Besonders angetan hat es mir das Städtchen Rovinj mit seinen engen verwinkelten Gassen und seinem Hafen:



In Istrien, das zu Kroatien gehört, findet man sich sehr leicht zurecht, denn sehr viele Menschen sprechen dort englisch, italienisch oder deutsch. Zusätzlich werden in der kroatischen (wie auch überhaupt in der serbokroatischen) Sprache viele bekannte Fremdwörter wie Buffet, Croissant oder Friseur verwendet, wenngleich sie auch sehr lautsprachlich geschrieben werden (Bife, Kroasan oder Frizer).

Insgesamt verbrachten wir drei Nächte in Pula, wobei mein Kleidungsrepertoire nicht wirklich den tatsächlichen Temperaturverhältnissen angemessen war.

Der Weg führt nun weiter nach Zagreb, der Hauptstadt Kroatiens.
Diese Geschichte ist schnell erzählt, denn, und ich kann noch nicht mal sagen, ob es an den kühlen Temperaturen lag, war der Eindruck, den Zagreb hinterließ, ziemlich kühl.
Wir verbrachten insgesamt zwei Nächte in einem Youth Hostel, in dem außer uns nur Schulklassen zu übernachten schienen, von denen allesamt nachts einen Höllenlärm veranstalteten.
Eine der Rückkehrerinnen, mit denen wir uns unterhielten, meinte, die Leute in Zagreb wären tough, was sie auch sein müssten, da nur die Stärksten überlebten und der Staat wenig oder kaum Unterstützung bietet - übrigens auch für Remigranten.

Alle Fotos von Istrien und Zagreb wie immer in meinem Webalbum oder gleich hier:

Istrien und Zagreb

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