Schrecklich
Es gibt diese Tage, da ist alles schrecklich. Jeder, den man trifft, ist schlecht gelaunt, meist regnet es wie aus Kübeln und ohnehin läuft generell alles schief.
Heute haben wir einen solchen Tag. Selbst ohne einen vorherigen Blick aus dem Fenster zu wagen, offenbart sich spätestens beim Treten vor die Tür, dass heute wieder einer dieser Tage ist.
Aber dieser schreckliche Tag wäre noch lange nicht so schrecklich, wenn es nicht noch Personen geben würde, die diesen ohnehin schrecklichen Tag noch um einiges schrecklicher machen.
Hierbei lassen sich zwei verschiedene Typen von Miesepetern unterscheiden - wobei diese durchaus nicht nur bei Schlechtwetter auftreten:
Typ1: schimpft generell über alles, würzt seine Äußerungen oft und gerne mit Kraftausdrücken und ist in Konversationen pessimistisch allem und jedem gegenüber und leicht reizbar. Sitzt dieser Typ1 in ein fahrbaren Untersatz, so besteht seine Lieblingsbeschäftigung aus Schimpfen über andere Verkehrsteilnehmen und intensivem Hupen. Überhaupt ist dieser Typ1 eher der, der seine Wut offensiv rauslässt.
Typ2: spricht hingegen kaum mit irgendjemandem und sagt generell recht wenig, außer wenn dieser Typ gerade am Explodieren ist oder wenn ein anderer Typ2 dabei ist, mit dem sich gemeinsam lästern lässt. Und wenn er da grade richtig in Fahrt ist, kommen Dinge ans Tageslicht, die schon lange an unserem Typ2 genagt haben. Einen Typ 2 erkennt man daran, dass er im Supermarkt seine eingekauften Bioprodukte fein säuberlich aufs Band legt und der Kassiererin den zu zahlenden Betrag exakt in bar in die Hand drückt - vorheriges minutenlanges Kramen in der Geldbörse inklusive.
Man mag in Versuchung geraten, sich den Typ1 als männlich vorzustellen und Typ2 als weiblich, allerdings möchte ich vehement davon abraten, denn man findet Vertreter beider Typen bei beiderlei Geschlechtern.
Läuft man sojemanden an einem ohnehin schon bescheidenem Tag über den Weg, hilft meist nur eins: Flucht, Erstarren oder Angriff. Ich bevorzuge ja das Erstarren bzw. das Ignorieren, aber wenn das nichts nützt, hilft wirklich nur mehr, schnell weg zu kommen.
Am besten in die Arme eines dritten Typs, nämlich den Schubser/Drängler/Schneider. Dieser Typ macht genau das, was der Name schon verrät, nämlich schubsen, drängeln und schneiden, egal ob zu Fuß, am Rad oder im Auto. Gerne tritt dieser Typ auch in Rudeln auf und blockiert so den Weg. Trifft man so einen Typen - und alle anderen gleich mit dazu - hilft nur eins: nach Hause gehen, eine Tasse Tee trinken und ein gutes Buch lesen. Oder gleich noch eine Runde schlafen.
3 Kommentare:
Bin ja selbst für die letzte Variante: noch eine Runde schlafen! Wenn das nicht geht, ist man diesen Typen ohnehin meist schon recht hoffnungslos ausgeliefert...
Und ich stimme dir absolut zu, es mag zwar einen Zusammenhang mit dem Wetter geben, abgesehen vom vermehrten Auftreten dieser Personen muss man aber festhalten, dass es sie durchaus bei allen Wetterlagen gibt.
Es rennen genug Irre herum! Auch verstecken nützt nichts, sie sind leider überall. Noch schlimmer aber ist es, wenn man ihnen schutzlos ausgeliefert ist, weil man im Zuge seiner Arbeit mit ihnen verkehren muss.
Manch einer würde sagen: "Da hilft nur mehr eins: Ouzo!"
Tja, willkommen bei den Anonymen Alkoholikern oder welchen, die's noch werden wollen!
Jaja, dass es Irre zu Hauf gibt, wird sich wohl niemals ändern. Mir war wohl eher dran gelegen, Frust abzubauen... ;)
Alles Gute mit deinen "Kunden"!
Gut, dass du die Anführungzeichen bei "Kunden" gemacht hast...!
Heute wollte wieder eine über den Tresen hüpfen und mich erwürgen, ich habs ganz genau an ihren Augen sehen können, und das alles nur, weil wir halt keine Sondermarken für sie hatten. So ein Schwachsinn! Auf dem Weg nach draußen hat sie noch geflucht *bäh* Aber immer noch besser als die Briefmarkensammler-Fritzen, die immer undbedingt die Eckmarke aus dem neuen Bogen wollen und sich das ganze Markenalbum zeigen lassen, weil ja sonst keiner darauf wartet, dass er endlich drankommt ;-)
So, auch ein bisschen Frust abgebaut!
Bussis
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