06 Oktober 2008

Balkan III: Sarajevo

Am frühen Morgen ließen wir Serbien hinter uns und machten uns auf die Fahrt nach Bosnien-Herzegowina, die mit 5-6 Stunden veranschlagt wurde. Das Wetter war sehr schlecht an diesem Tag, es regnete fortwährend, zudem gibt es keine Autobahn nach oder in Bosnien (innerhalb von 10 Jahren wurden 26 km gebaut). Diese Umstände sorgten dafür, dass wir Sarajevo nach einer schier endlosen Fahrt durch die Berge nach einer 12stündigen Fahrt abends erreichten.

Da es regnete und 7 Grad hatte, konnte man nicht mehr viel von der Stadt sehen, jedoch entschlossen sich ein paar von uns, sich abends noch die Füße zu vertreten und herum zu spazieren. Auf dem (steilen) Weg kamen wir an einen Supermarkt, der glücklicherweise noch geöffnet hatte, Euros akzeptierte und uns mit der einheimischen Währung (Konvertible Mark) versorgte.

Am nächsten Morgen machten wir uns früh auf, um die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Nach einer abenteuerlichen Fahrt bergab mit dem Stadtbus befanden wir uns im Zentrum von Zagreb, dessen Fußgängerzone einkaufstechnisch ausgestattet ist wie jede andere "westliche" Stadt auch.

Wenn man aber die Fußgängerzone entlang geht, steht man plötzlich im alten Kern von Zagreb, das kopfsteingepflastert ist und über viele kleine nette Geschäfterl und einen Bazar verfügt - absolute Alarmstufe Rot für Shoppingwütige!

Diverse Einkäufe später trafen wir uns mit Dennis Gratz, einem Publizisten und Kulturwissenschaftler aus Sarajevo, der einige Zeit in Deutschland lebte. Er bot uns eine ausführliche Insider-Tour durch die Stadt. Danach zogen wir uns aufgrund des schlechten Wetters und der schmerzenden Füße in ein türkisches Kaffee zurück - natürlich in den ersten Stock.

Am Abend feierten wir mit einem großen Essen (zur Abwechslung) in einer Brauerei in Sarajevo. Danach gingen wir in kleineren Gruppen noch etwas trinken, und da es der Freitag, der 27. des Monat Ramadan war, fanden sich sehr viele Menschen im Hof der Moschee und auf der Straße davor. Für ein paar Minuten nur dem prasselnden Regen und der Stimme des Muhezin zu lauschen, war wirklich tief beeindruckend. Wir bekamen grade noch das Ende des Gebets mit und mit uns setzten sich dann die Leute, die auf der Straße gestanden hatten in Bewegung und lustigerweise gingen sie dann genauso etwas trinken wie wir. Allerdings suchten wir - aufgrund des Mehrheitskonsenses - ein Lokal mit Alkoholausschank und dafür mussten wir etwas außerhalb des Zentrums suchen.

Wir verbrachten noch einen netten Abend mit Cocktails und machten uns um 5 Uhr früh nach einer kurzen Nacht mit dem Bus auf den Weg nach Hause. Nach dreizehneinhalbstündiger Fahrt erreichten wir Innsbruck.

Sarajevo

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo!
Bezeichnend, bezeichnend....dass die ganze Zeit nur von endlosen Shoppingtouren und zügellosen Fressgelagen die Rede ist!! ;-)

Was bitteschön ist der "Nivea-Club"? Hieß der Club nur so, oder wie?

Besos

Ninni hat gesagt…

Pah, das war harte Arbeit!
Der Club heißt ganz einfach Nivea ;)